Die Auswirkungen von sinkenden Testosteronspiegeln und steigendem Östrogen bei werdenden Vätern

Mit zunehmenden Alter kann es zu einem Anstieg des Östrogen- und Abfall des Testosteronspiegels bei Männern kommen, die gerade Väter werden. Dieser hormonell bedingte Wandel kann direkte, aber auch indirekte Auswirkungen auf das Verhalten des Vaters haben und seine Beziehung zu seinem Kind. Es ist daher wichtig, diese Veränderungen zu verstehen und zu ergründen, welche positiven und negativen Auswirkungen die hormonellen Veränderungen auf die Beziehung des werdenden Vaters zu seinem Säugling haben könnten.

Testosteron und das Vater-werden

Bevor wir uns mit den Auswirkungen der hormonellen Veränderungen auf werdende Väter befassen, ist es wichtig zu verstehen, was diese Veränderungen beinhalten. Testosteron ist ein Hormon, das hauptsächlich in der Prostata und den Hoden produziert wird, wodurch es ein wesentlicher Bestandteil des männlichen Fortpflanzungssystems ist. Es beeinflusst nicht nur das Verhalten, sondern auch den Muskelaufbau, die sexuelle Anziehungskraft und sexuelle Aktivität. Das bedeutet, dass ein niedrigerer Testosteronspiegel eine Abnahme der sexuellen Anziehungskraft bedeuten kann und eine geringere sexuelle Aktivität. Östrogen ist ein weibliches Hormon, das ebenfalls in den Hoden produziert wird, aber auch über natürliche Wege durch Umweltreize und Stress aufgebaut werden kann. Während Testosteronspiegel bei Männern sinken, kann bei werdenden Vätern auch der Östrogenspiegel steigen, was bedeuten kann, dass sie stärker auf emotionale Einflüsse reagieren und eine höhere Sensibilität für den Schutz des heranwachsenden Kindes zeigen.

Steigende Östrogenspiegel bei Vätern

Ein höherer Östrogenspiegel kann zu einer gesteigerten Sensibilität für das Kind führen und so die Eltern-Kind-Beziehung stärken. Forschungsergebnisse zeigen, dass Väter, die einen Anstieg des Östrogenspiegels während der Schwangerschaft erfahren haben, häufiger emotionale Reaktionen zeigen, einschließlich Unterstützung, Wärmeanbieten und Fürsorge. Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab, dass Frauen, deren Partner während der Schwangerschaft eine höhere Östrogenkonzentration hatten, eher selbstgesteuerte Väter behalten haben. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein erhöhter Östrogenspiegel bei werdenden Vätern eine aktivere Rolle bei der Beteiligung am elterlichen Aufgabenbereich, wie z.B. Wickeln, Tragen und stillen, ermöglichen kann, was zu einer engeren Bindung und einem positiven Einfluss auf die Entwicklung des Kindes führen kann.

Abgesehen von einer erhöhten emotionale Reaktion und einem aktiveren Eingreifen kann der Anstieg des Östrogenspiegels auch negative Auswirkungen haben, da er ebenfalls zu einer Abnahme des Testosteronspiegels führt. Zum Beispiel, wegen des niedrigeren Testosteronspiegels, können sich werdende Väter weniger kraftvoll und aktiv fühlen und somit auch weniger bereit sein, aktiv auf das Babyzeichen zu reagieren. Darüber hinaus zeigt eine Studie aus dem Jahr 2016, dass ein niedriger Testosteronspiegel dazu führt, dass Väter weniger unterstützenden Einfluss auf die Entwicklung von positiven Verhaltensweisen ihrer Kinder ausüben. Somit ist es wichtig zu verstehen, wie werdende Väter mit dem Wandel der Hormone es sich verhalten und reagieren können, insbesondere, wenn es zu einer Abnahme des Testosteronspiegels kommt.

Die Auswirkungen auf das Leben des Vaters

Der Wandel der Hormone kann auch kurzfristige Auswirkungen auf den Zustand der werdenden Väter haben. Eine Studie aus dem Jahr 2019 zeigte, dass werdende Väter eine höhere Verletzlichkeit und Stressbelastbarkeit beim Umgang mit Schwangerschaftsveränderungen aufweisen, da sie sich auf die hormonelle Veränderung bei der Schwangerschaft einstellen. Es gibt auch manchmal eine Abnahme der Libido und der Testosteronspiegel, die sich auf die sexuelle Aktivität des Paares auswirken und zu Reibungen zwischen Mutter und Vater führen können. Es ist daher wichtig zu beachten, dass Männer während einer Schwangerschaft eine hormonelle Veränderung enduren und diese Veränderungen ihre Beziehung und ihr Verhalten bei der Erziehung ihres heranwachsenden Kindes beeinflussen wird.

Die Veränderungen von Testosteron- und Östrogenspiegel bei werdenden Vätern können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Es ist daher wichtig, dass Paare, die ein neues Baby erwarten, wirksame Strategien finden, um mit der Schwangerschaft und ihrer hormonellen Veränderung umzugehen, um mögliche Belastungen auf beiden Seiten des Paares zu minimieren und gleichzeitig eine starke Eltern-Kind-Beziehung aufzubauen. Sie können dies erreichen, indem sie Verständnis dafür aufbringen, welche hormonellen Veränderungen ein Mann während der Schwangerschaft durchläuft, und sich die nötige Zeit nehmen, um ein gemeinsames Verständnis für diesen Prozess zu fördern. Mit dem richtigen Wissen und Verständnis können beide Partner besser darauf vorbereitet sein, die emotionale Reise einer Schwangerschaft zu meistern.


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